OMX & SEOkomm 2019 Recap

Kaum hatten wir unsere Eindrücke vom SEO Day 2019 verarbeitet, ging es für uns letzte Woche weiter nach Salzburg auf die OMX und SEOkomm. Die beiden Events zählen zu den größten Konferenzen für Online Marketing und SEO im deutschsprachigen Raum und boten auch dieses Jahr wieder eine Menge fachlicher Insights aus den unterschiedlichsten Bereichen. Für alle, die nicht dabei sein konnten, haben wir hier einen Auszug unserer Learnings zu Themen wie Content Marketing, Social Media, interne Verlinkung und Snippet Optimierung zusammengefasst. 😀

OMX SEOkomm 2019 Recap

OMX 2019

Voller Motivation und Wissensdurst starteten wir in den ersten der beiden Konferenztage, die OMX. Von Social Media Marketing über lokales Online Marketing bis hin zu SEA waren viele verschiedene Facetten des Online Marketings abgedeckt, sodass für jeden etwas dabei war. Hier ein Auszug an interessanten Vorträgen:

Keynote: Mentale Transformation

Prof. Dr. Klemens Skibicki – PROFSKI GmbH

Die diesjährige Keynote der OMX hielt Prof. Dr. Klemens Skibicki, der für den krankheitsbedingt verhinderten Karl Kratz eingesprungen ist. Dieser lag leider mit einer Lungenembolie im Krankenhaus und konnte daher nicht seinen mit Spannung erwarteten Bühnenabschied geben. An dieser Stelle gute Besserung an Karl Kratz! Wir hoffen, dass es Dir bald wieder besser geht!

Unter dem Titel “Mentale Transformation” lieferte der “Profski” einen inspirierenden Vortrag zum Thema Strukturwandel und erklärte, wie Unternehmen in einer digital vernetzten Zukunft erfolgreich bleiben können. Die wichtigsten Aussagen zusammengefasst:

    • Sich lediglich auf technologische Weiterentwicklung zu konzentrieren, ist nicht ausreichend, denn der Strukturwandel ist mehrdimensional und Technologie lediglich ein Befähiger für den Wandel.
    • Um als Unternehmen zukunftsfähig zu bleiben ist auch eine mentale Transformation notwendig, bei der alte Denkmuster abgelegt werden.
    • Die Zukunft wird immer das bringen, was der Mensch immer schon gemacht hätte, wozu er aber erst durch technologischen Fortschritt befähigt wird.

Mentale Transformation

  • Online Marketer müssen verstehen, dass Social kein Kanal ist, sondern ein Grundprinzip, das die “Ära des Anschreiens” durch beispielsweise E-Mails, Werbebanner und ähnliche einseitige Maßnahmen beendet.
  • Online und offline sind längst eins geworden. Die digitale Experience von Nutzern ist der einflussreichste Faktor für Kaufentscheidungen und Empfehlungen bei Produkten und Marken, auch wenn es sich um rein physische Produkte handelt.

Webpsychologie im Content Marketing

Vanessa Markowski – Content Marketing Managerin, ReachX GmbH

Vanessa Markowski erklärte in ihrem Vortrag, wie man psychologische Erkenntnisse für wirksamen Content nutzen kann, der die Aufmerksamkeit der richtigen Zielgruppe auf sich zieht und bei dieser die gewünschten emotionalen Reaktionen und vorteilhafte Aktionen hervorruft. Die Key Takeaways sind:

  • Beachte bei der Zielgruppenanalyse die psychographischen Merkmale (Persönlichkeit, Bedürfnisse und Motive) Deiner Zielgruppe. Dabei können Persönlichkeitsmodelle wie bspw. die “Big Five” helfen.
  • Sprich in Deinem Content gezielt die Bedürfnisse derjenigen Persönlichkeitstypen an, die Deine Zielgruppe am meisten wi­der­spie­geln. So gelingt wirkungsvoller Content besser, da er die Aufmerksamkeit und das Vertrauen der Zielgruppe gewinnt. (Vertrauen ist der wichtigsten Bestandteil jeder Beziehung – auch einer Geschäftsbeziehung).

Content Marketing auf LinkedIn durch Corporate Influencer & Social Selling

Britta Behrens – Piwik PRO GmbH

Wer kennt sie nicht, die “Vertriebspfosten” auf XING und LinkedIn? Ohne, dass zuvor irgendein persönlicher oder sozialer Kontakt stattgefunden hat, springt einem die unverblümte “Kauf mein Angebot!!” Nachricht ins Gesicht. Das Problem dabei? Die Angebote kommen in aller Regel weder zur richtigen Zeit oder auf die richtige Art, noch mit dem nötigen Vertrauen in die Person oder das Produkt in Dein Postfach.

Die neue und nachhaltige Art verkäuferisch auf LinkedIn und Co. tätig zu sein lautet “Social Selling” durch “Corporate Influencer”. Das kuriose Prinzip: Man verkauft nichts beim Social Selling. Stattdessen bietet man erst Mal kostenfreien Mehrwert und interagiert im fachlichen Kontext mit seiner potenziellen Zielgruppe auf dem professionellen, sozialen Netzwerk. Dadurch positioniert man sich nachhaltig als Experte in den Köpfen seines Netzwerks. Wenn der potenzielle Kunde dann auf der Suche nach einer Lösung ist, erhält man eine Empfehlung aus seinem Netzwerk oder ist dem Kunden bereits direkt bekannt.

Die Erfolgsformel hierfür lautet: Content + Engagement. Ein sauber gepflegtes und aussagekräftiges Profil sowie echter Mehrwert Deines Contents sind dabei wichtige Bestandteile.

Unternehmen empfiehlt Britta Behrens, ihren Mitarbeitern hierfür Freiraum zu gewähren, Vertrauen zu schenken und Kontrolle loszulassen. Die Mitarbeiter nutzen für Social Selling ihren persönlichen Account und treten so primär als Individuum und nicht (nur) im Namen der Firma auf.

Weg mit der Vernunft – her mit den verrückten Ideen

Robert Seeger – Seeger Marketing GmbH

Auch in diesem Jahr begeisterte Robert Seeger das Publikum der OMX wieder mit einem unterhaltsamen Vortrag, in dem er für wilde Kreativität im Online Marketing appellierte. Das Ziel dabei ist es, aus der Masse des immer gleichen herauszukommen, indem man in die Kreation von verrückten Ideen investiert. Außerdem ist es im Online Marketing wichtig, Leads über mehrstufige Kampagnen aufzubauen, statt direkt beim ersten Touchpoint mit dem Kunden eine Conversion anzustreben. (Roberts Analogie dazu: Beim ersten Gespräch mit einer fremden Person fragt man ja auch nicht gleich “Schnacksln?” ?).

So sollte bei der initialen Ansprache in der Awareness Phase das Produkt, das verkauft werden soll, noch gar nicht erwähnt werden und der Nutzer auch auf keine Landing Page weitergeleitet werden. Das Ziel in dieser Phase ist es, Bekanntheit aufzubauen und Zielgruppen für eine weitere Ansprache zu identifizieren. In der nächsten Phase (Consideration) sollten dann die in Phase 1 ermittelten Zielgruppen durch Targeting gesondert angesprochen werden, um diese auf die jeweilige Landing Page zu leiten. Erst im letzten Schritt besteht das Ziel darin, das Produkt zu verkaufen.

11 frische Social-Media-Tipps

Felix Beilharz – felixbeilharz.de

Zum Abschluss eines inputreichen Tages brachte Felix Beilharz seinen Zuhörern 11 frische Tipps fürs Social Media Marketing mit. Hier ein kleiner Auszug:

  • neue Trigger für Viralität und Interaktion sind:
    • Selbstironie
    • Data Hooks (komplizierte Daten einfach visualisieren)
    • Charity
  • Im B2B Bereich kann es Sinn machen, zweistufigen Content zu kreieren, den Deine Kunden mit ihren eigenen Kunden teilen können. Beispielsweise könnte ein Hersteller von Nachrungsergänzungsmitteln im B2B-Geschäft einen Ernährungsratgeber für Konsumenten herausbringen.
  • Mit dem Tool “Facebook Video Creation Kit” kannst Du auch als Anfänger mit einer Vielzahl an Vorlagen Videos für Deine Social Media Kanäle erstellen.
  • Mit folgendem Vorgehen kannst Du Call-to-Action Buttons für organische Facebook Posts erstellen:
    • Veröffentliche einen regulären organischen Facebook Post und öffne den Facebook Anzeigenmanager.
    • Erstelle eine Anzeigenkampagne und schalte für kurze Zeit eine Anzeige auf den Post (mit CTA).
    • Schalte die Anzeige gleich wieder ab und der CTA bleibt.
  • Versuche bei Instagram Stories, in denen Du Dein Produkt zeigst, den Blickverlauf des Betrachters zu antizipieren und gezielt auf das Produkt zu steuern. Vermeide es, mehr als ein animiertes Element zu verwenden, um nicht vom Produkt abzulenken.

Den vollständigen Vortrag, inklusive 7 richtig schlechter Digital Jokes ?, kannst Du Dir hier ansehen:

Im Anschluss an die Vorträge fand dann die legendäre Aftershow Party in der Fuxn statt. Feiern gehört bei der OMX offiziell zum guten Ton und das hat man auch gemerkt, denn die Stimmung war noch am Kochen, als die Party um halb 1 beendet wurde. Neben guter Musik gab es aber natürlich auch die Möglichkeit, sich bei dem ein oder anderen Bierchen über Tipps und Tricks fürs Online Marketing auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

SEOkomm 2019

Nachdem wir uns an der OMX zu den unterschiedlichsten Themen aus dem Bereich Online Marketing informiert hatten, ging es am zweiten Konferenztag, der SEOkomm, tief in den Bereich SEO hinein. Auch dieses Jahr wurde die SEOkomm von Tobias Fox moderiert, der mit Humor und Energie den Tag einläutete. Das Besondere in diesem Jahr: Die SEOkomm feierte ihr 10. Jubiläum – Happy Birthday an dieser Stelle! ? Nach ein paar kurzen, feierlichen Worten der Veranstalter, Uschi und Oliver Hauser, folgte die Keynote von Marcus Tandler.

Keynote: Unspoken | Der Endgegner

Marcus Tandler – Ryte GmbH

Marcus Tandler hielt dieses Jahr zum zehnten und letzten Mal die Keynote der SEOkomm. Noch bevor sein Vortrag begann, war die Stimmung zu seinem Abschied entsprechend emotional. Standing Ovations zum Ende gaben dem Vortrag einen dem Anlass entsprechenden Rahmen. Hier seine wichtigsten Aussagen zusammengefasst:

  • Durch eine Analyse der Google Core Updates hat sich gezeigt, dass bei solchen Updates Seiten in den Top 10 der Suchergebnisse getestet und bei Bedarf bei darauffolgenden Updates nachjustiert werden. Nutzersignale wie die Klickrate sind hierbei ein wichtiges Kriterium. Insbesondere der last click (User klickt auf eine Website und kehrt nicht zu den Suchergebnissen zurück) ist ein gewichtiges Zeichen dafür, dass das Suchbedürfnis des Nutzers erfolgreich gestillt wurde. Die Qualität des Nutzers spielt hierbei jedoch auch eine Rolle. Beispielsweise wird dem Verhalten eines Nutzers, der bei jeder Suchanfrage nur auf Platz 1 klickt, weniger Gewicht beigemessen.
  • Google versucht mithilfe verschiedener Kontextfaktoren (z.B. Zeitpunkt der Suchanfrage, Mobile Location History, etc.) den sogenannten “Search Intent” eines Nutzers vorauszusagen. Viel Kontext ermöglicht somit eine genauere “Intent Prediction”, also Vorhersage der Suchintention. Das ultimative Ziel von Google ist es, eine Antwort zu geben, ohne dass der User danach fragen musste (query-less search). Dies ist bereits bei Google Discover umgesetzt, einem Recommender System für Content, das Patterns (Muster) im Verhalten des Nutzers erkennt und ihm dadurch Artikel anzeigt, die für ihn mit einer hohen Wahrscheinlichkeit relevant sind.
  • Genau diese query-less search, also der unausgesprochene (= “unspoken”) Informationsbedarf des Nutzers, wird in den nächsten Jahren eine große Herausforderung für SEOs darstellen: Wie optimiert man seine Website für eine passive Suche, bei der es keine Keywords o.ä. gibt?
  • Google möchte omnipresent sein und in jeder Situation wissen, was Du gerade brauchst oder suchst. Dies äußert sich auch in Google’s “Ambient Computing” Strategie, wonach Google auch im Hardware Bereich eine konsistente Nutzererfahrung auf einer Vielzahl von Geräten bieten möchte.
  • Das neue Google Update “BERT” spielt für das Nutzerverständnis eine wichtige Rolle. BERT verbessert das Verständnis von Sprache und unterstützt Google dabei, die genaue Suchabsicht eines Nutzers zu verstehen. Aufgrund der zunehmenden Relevanz von konversationellen Suchanfragen (z.B. “Wo ist die nächste Tankstelle?”) wird dies immer wichtiger.

Spannende These, die Marcus Tandler hier in Bezug auf die unausgesprochene Suche aufstellt. Ob die Zukunft für SEOs wirklich so düster aussieht, wird sich aber zeigen, denn momentan ist die aktive Google Suche definitiv noch nicht aus der Welt des Internets wegzudenken.

Hier kannst Du Dir die komplette Keynote von Marcus Tandler ansehen:

Interne Verlinkung als Rankingfaktor am Beispiel serienjunkies.de

Jens Altmann – jens-altmann.de

Jens Altmann stellte in seinem Vortrag eine Analyse vor, die er durchgeführt hat, um die Relevanz der internen Verlinkung für das Ranking einer Website zu untersuchen. Dabei ging er auf zwei seiner eigenen Studien ein:

  • Test-Studie: Anpassung der internen Links auf 15% aller Dokumente einer Website. Ergebnisse:
    • Seiten ohne Änderung: Hohe Fluktuation der Impressionen in den Suchergebnissen
    • Linkgebende Seiten: Zuwachs der Impressionen
    • Linkziele: Ebenfalls positive Entwicklung. Zwar ist bei Seiten, die bereits in der Top 10 ranken, kein großer Einfluss zu erkennen, aber dafür bei Seiten auf den unteren Positionen.
  • Studie bei serienjunkies.de: Setzen von Link-Clustern auf 268 von insgesamt 836 Serien Hubs (z.B. Game of Thrones, Marvel-Universum, etc.) mit insgesamt 5.964 neuen Links auf 415 Linkziele
    • Ergebnisse (absolut): veränderte Seiten stiegen insgesamt um 268 Positionen in den Suchergebnissen, während unveränderte Seiten um 297 Positionen abfielen
    • Ausbau der internen Verlinkung führte zu einer eindeutigen Verbesserung der Rankings

Fazit: Die interne Verlinkung einer Website zu optimieren, zahlt sich definitiv aus, da sowohl ein direkter als auch ein indirekter positiver Einfluss auf die Suchmaschinen Rankings besteht.

Pimp my CTR: So erhöhst Du die Klickrate von Titles und Descriptions

Julian Dziki – Seokratie GmbH

Julian Dziki lieferte in seinem Vortrag einige praktische Tipps für die Snippet Optimierung, mit denen Du die Klickrate Deiner Website in den Suchergebnissen auf einfache Weise erhöhen kannst. Hier eine kurze Zusammenfassung:

  • Das wichtigste Keyword sollte im Titel möglichst weit vorne stehen.
  • Der Titel sollte nicht zu lange sein, damit er in den Suchergebnissen nicht abgeschnitten wird.
  • Fragen, Zahlen und Rabatte im Titel erhöhen die CTR.
  • Call-to-Actions können ebenfalls helfen (aber auch schaden!)
  • Verwende kurze Sätze, die auf den Punkt sind.
  • Sonderzeichen sowie Unicode Text erregen Aufmerksamkeit, aber Du solltest es damit nicht übertreiben. Hier findest Du eine Liste aller Emojis, die bisher von Google in Titles und Descriptions angezeigt werden: https://bit.ly/bunte-serps
  • Kommuniziere Alleinstellungsmerkmale und bekannte Markennamen.
  • Analysiere, welche Begriffe Deine Konkurrenten neben den wichtigen Keywords in ihren Titles und Descriptions verwenden.
  • Finde heraus, was Deine Nutzer interessiert (z.B. in Foren).
  • Die CTRs Deiner Google Ads können ebenfalls Auskunft darüber geben, welche Formulierungen und Inhalte Suchmaschinennutzer bevorzugen.
  • Prüfe in der Google Search Console, zu welchen Suchanfragen Deine Seite häufig eingeblendet wird und baue Keywords mit vielen Impressions stärker in Deine Snippets ein.
  • Mithilfe von schema.org Markup (z.B. FAQs, Events, Jobs, etc.) kannst Du Deine Snippets in den Suchergebnissen vergrößern.

Warum niemand Deinen SEO Content lesen will – nicht einmal Google

Viola Eva – Flow SEO

Viola Eva erklärte in ihrem Vortrag, dass es für nachhaltigen SEO Erfolg nicht ausreichend ist, klassischen “SEO Content” zu liefern. Um Dir langfristig Relevanz, organischen Traffic und Conversions zu sichern, musst Du stattdessen die Schnittmenge finden zwischen dem was Du selber kommunizieren möchtest, was User suchen und was Google sehen möchte.

  • Wonach User suchen: Frage dich, was die Bedürfnisse von Usern sind, um Keywords für jeden Schritt des Funnels zu finden.
  • Was Google sehen möchte, findest Du auf Seite 1 der Suchergebnisse. Analysiere die Top 10 im Hinblick auf Content Art (Research, Answer, Transactional, etc.), Struktur/Überschriften, Wortanzahl und verwendete Keywords (Exact Matches und Variationen). Rich Content, der auf wichtige Keywords optimiert ist, mögen sowohl User als auch Google.
  • Was ihr kommunizieren wollt: Jeder Artikel sollte Elemente wie Beispiele, Illustrationen, Daten, Expertenzitate o.ä. beinhalten, die dabei helfen, den Search Intent des Nutzers zu befriedigen.

BERTology – Das größte Google Update seit fünf Jahren

Kai Spriestersbach – eology GmbH

BERT ist der Name des neuesten Google Updates, das auf der gleichnamigen Technologie für künstliche neuronale Netze beruht. BERT wurde mit mehr als 3 Mrd. Wörtern aus dem Internet trainiert und ermöglicht es Maschinen, die menschliche Sprache besser zu verstehen ( → Natural Language Processing (NLP)). Das Besondere ist, dass es sich bei BERT um ein Sprachmodell handelt, das eine Vielzahl von NLP Tasks lösen kann, für die bisher mehrere verschiedene Modelle benötigt wurden. Google nutzt BERT, um die Suchabsicht seiner Nutzer noch besser zu verstehen, sodass Nutzer Konversationen mit Suchmaschinen führen können, anstatt einzelne Keywords eingeben zu müssen. Obwohl BERT nicht das Ranking von Webseiten beeinflusst, ergeben sich dadurch Chancen für die SEO, z.B.:

  • Ausnutzen algorithmischer Vorurteile: BERT ist vermutlich gebiast durch die Texte, mit denen das Modell trainiert wird. Könnte man dies vielleicht für sich nutzen, indem man beispielsweise gewünschte Frage/Antwort-Paare durch FAQ Markup auf seiner Website integriert? (Vorsicht! Werbliche Nutzung der FAQ ist seitens Google offiziell nicht erlaubt)
  • Einsatz für die Reduzierung von Duplicate Content, beispielsweise bei Quora
  • Automatisierte Textgenerierung

Die kompletten Slides zum Vortrag findest Du hier:

Noch mehr Informationen zum BERT Update, dessen technischen Grundlagen und den Auswirkungen auf Deine Suchmaschinenoptimierung findest Du in unserem Deep-Dive-Artikel zum BERT Update.

Am Abend ging es dann zur Aftershow Party No. 2 im Kavalierhaus, die schon allein der Location wegen einen Besuch wert ist! Dort wurde das 10-jährige Jubiläum der SEOkomm bis in die frühen Morgenstunden gebührend gefeiert.

SEOkomm Party

Wir bitten die Abwesenheit vieler Vorträge in unserem Recap zu entschuldigen. Es gab selbstverständlich noch viel mehr sehens- und hörenswerte Beiträge, die wir hier nicht alle wiedergeben können. Dafür müsst ihr eben am Ende doch selbst in Salzburg aufschlagen. ?

Unser Fazit

Wie auch schon im letzten Jahr waren wir wieder sehr beeindruckt davon, wie perfekt die beiden Tage organisiert waren. Der Ablauf war reibungslos und es war stets für das leibliche und geistige Wohl aller Teilnehmer gesorgt. Auch die Vorträge waren wieder sehr sorgfältig gewählt und lieferten sowohl Einsteigern als auch Profis viel neuen Input. Für uns als Team waren die Tage in Salzburg eine sehr schöne und aufregende Zeit, die uns auch persönlich noch mehr zusammengeschweißt hat.

Seobility Team SEOkomm

von links nach rechts: Dominik Sichling-Scharrer, Carolin Scheumann, Matthias Lugert, Julia Kranz und Thomas Gareis von Seobility

Danke an das OMX & SEOkomm Team für die schönen Tage! Wir kommen gerne wieder.

Weitere Recaps zu OMX & SEOkomm 2019

https://www.omt.de/online-marketing/omx/
https://www.seo-kueche.de/blog/seokomm-2019-recap/
https://www.xpose360.de/unser-recap-zur-seokomm-2019/

OMX & SEOkomm 2018

Du möchtest noch mehr Ideen und Inspirationen für SEO und Online Marketing sammeln? Hier findest Du eine Zusammenfassung der Vorträge aus unserem Recap vom letzten Jahr.

OMX 2018

Keynote: Die Kunst digitaler … Berührung II

Karl Kratz – Karl Kratz Online Marketing

Der Online-Marketing Experte Karl Kratz begann die diesjährige Keynote mit der Feststellung, dass die meisten der heutigen Angebote im Internet „erklärte Tricks“ und damit langweilig sind, da ihnen der Wow-Effekt („This fucked my brain Effekt“) fehlt. Um diesen Effekt zu erzeugen, müssen Online Marketer bei ihren potentiellen Kunden zwei Gefühle auslösen: Resonanz („Das bin ja ich!“) und Selbsterkenntnis („Das will ich auch!“). Resonanz erzeugt man wiederum durch folgende drei Faktoren: Interesse (z.B. Liebe, Bildung oder Gesundheit), Sehnsucht (z.B. Zugehörigkeit, Sicherheit oder Aufmerksamkeit) und Sensorik (z.B. Visuell, Geschmack oder Geräusch). Die Komponenten auf einer Website (Texte, Bilder, Videos etc.) sollten eine Kombination aus mehreren Interessensgebieten, Sehnsüchten und sensorischen Elementen darstellen, um die Resonanzfähigkeit der eigenen Inhalte zu verbessern.

Da Kunden täglich mit Unmengen an Werbung im Internet konfrontiert werden, müssen es Unternehmen zudem schaffen, Erinnerbarkeit für ihre eigenen Angebote zu erreichen. Karls Rezept dafür lautet: Resonanz + Einzigartigkeit + Emotionale Bandbreite + Selbsterkenntnis.

Als Beispiel für ein Angebot, das Kunden definitiv in Erinnerung bleibt, nannte Karl u.a. die E-Mails des freundlichen Druckroboters „Little MOO“. Durch die Kombination der oben genannten Faktoren schafft es der kleine MOO, seinen Lesern im Gedächtnis zu bleiben und sie emotional zu berühren.

E-Mail von Little MOO

Keine Angst vor AdWords Automatisierung: Was die Maschine besser kann als wir

Sebastian Hirth – SEM Boutique GmbH

Trotz vieler Vorurteile gegenüber der Automatisierung plädierte Sebastian Hirth – Senior Online Marketing Consultant bei SEM Boutique – dafür, repetitive Aufgaben im Online-Marketing konsequent zu automatisieren. Momentan verschwenden wir viel zu viel Zeit mit manuellen Aufgaben, die stattdessen für wichtiges strategisches Arbeiten eingesetzt werden könnte. Daher sollten folgende Automatisierungsmöglichkeiten für Google AdWords (heute: Google Ads) genutzt werden:

  • Data Studio Reports (mächtiges Tool von Google zur automatischen Generierung von Reports)
  • Google Ads Regeln (z.B. E-Mail-Benachrichtigungen bei Budget-Einschränkungen)
  • Nutzung von Smart Bidding-Strategien wie Ziel-CPA oder Ziel-ROAS (diese benötigen allerdings Zeit und eine ausreichend große Datenbasis, um zu lernen)
  • Smart Display & Smart Shopping Campaigns testen (Google übernimmt hier die Optimierung)

Psychologie für deine Website

Sarah Weitnauer – Psyketing

Wie kann psychologisches Wissen bewusst auf Websites eingesetzt werden, um mehr Conversions zu generieren? Diese Frage beantwortete Sarah Weitnauer von Psyketing in einem äußerst spannenden und interaktiven Vortrag. Dabei ging sie auf konkrete psychologische Aspekte ein, die bei der Gestaltung von Websites berücksichtigt werden sollten:

  • Priming: Beim Priming wird die individuelle Wahrnehmung eines bestimmten Reizes durch einen vorangehenden Reiz beeinflusst. Damit kann die Wahrnehmung eines Users auf einer Website gezielt gelenkt werden.
  • Kognitive Load: Um die Besucher einer Website nicht zu überfordern, sollte der kognitive Load – also die kognitive Belastung auf einer Seite – nicht zu groß sein. Webseiten sollten daher nicht zu viele Informationen beinhalten und übersichtlich gestaltet sein, damit die wichtigsten Inhalte schnell erfasst werden können.
  • Anker-Effekt: Die Wahrnehmung von Preisen kann durch psychologische Anker auf einer Seite gelenkt werden. Beispielsweise kann ein Produkt als günstiger wahrgenommen werden, wenn daneben ein vergleichsweise teures Produkt abgebildet ist.

Wirksamer Content für schwierige Fälle

Robert Seeger & André Lampe

In einem sehr unterhaltsamen Vortrag ermutigten Robert Seeger und der Wissenschaftler André Lampe das Publikum dazu, hochwertigeren und intelligenteren Content zu erstellen. Dabei ist nicht die Menge der produzierten Inhalte entscheidend, sondern deren Qualität. Wer selber Content erzeugt, sollte sich immer 10 konkrete Personen vor Augen halten, denen der jeweilige Inhalt gefallen würde. Abschließend wurde die 3H-Methode als Erfolgsrezept für wirksamen Content vorgestellt, wonach Inhalte stets mit Hirn, Herz und Haltung produziert werden sollten. Wer den Vortrag verpasst hat, sollte sich diesen unbedingt hier ansehen.

66(6) Quick and Dirty Tipps für besseres Social Media Marketing

Felix Beilharz

Besonders spannend und sehenswert war auch der Vortrag von Felix Beilharz, der das Publikum mit 66 schnellen und einfachen Tipps für ihr Social Media Marketing druckbetankte. Zwar verschätzte sich Felix etwas in seiner Zeitplanung und musste deshalb die letzten 20 Tipps im Eiltempo durchgehen, aber das machte seine Präsentation nicht weniger lehrreich. Hier ein kleiner Auszug aus seinen Tipps:

  • Lange Blogbeiträge werden in der Regel viraler als kurze.
  • Vertrauenswürdige Inhalte werden eher geteilt.
  • Re-Posting kann die Verbreitung von Beiträgen erhöhen.
  • Angst, Freude, Ehrfurcht/Erstaunen, Nostalgie, Zugehörigkeit und Neugier sind wirkungsvolle Trigger.
  • Regelmäßige Content-Reihen erhöhen die Wiedererkennbarkeit von Inhalten.
  • Instagram Highlight Stories können als Navigation genutzt werden.
  • Personifizierung im Marketing macht Inhalte emotionaler.
  • Emojis sorgen für mehr Interaktion.

Den vollständigen Vortrag von Felix gibt es hier.

SEOkomm 2018

Keynote: Codename: Kona

Marcus Tandler – Ryte GmbH

Da wir leider etwas verspätet waren, haben wir den Anfang der Keynote verpasst, aber die wichtigsten Learnings haben wir dennoch mitnehmen können:

  • Voice Search wird immer wichtiger.
  • Google versucht alles zu verstehen und Entitäten (Objekte mit Eigenschaften) zu bilden.
  • Zukünftig werden wir nicht mehr Webseiten, sondern Informationen optimieren.
  • Google befindet sich momentan in der Entwicklung eines zentralen Betriebssystems (Fuchsia) als Ersatz für Chrome und Android.

Den vollständigen Vortrag von Marcus könnt ihr euch hier noch mal ansehen.

Shop SEO: Durch Datenanalyse zu besseren SEO Rankings

Stephan Czysch – Trust Agents

Online Shops, die bessere Rankings erzielen möchten, sollten sich zunächst einmal darüber im Klaren sein, wofür sie überhaupt ranken möchten. Bei der Keyword Recherche sollten Shop Betreiber untersuchen, welche Keywords wichtiger Kategorien sie bereits durch das eigene Inventar abdecken können, und Produktdaten der eigenen Kategorien zusammentragen, um neue Keyword-Ideen zu finden. Weitere Quellen, die für die Keyword Recherche genutzt werden können, sind beispielsweise Wettbewerber & Marktplätze, die interne Suche oder ähnliche Suchen (z.B. bei Google).

Nachdem relevante Keywords ermittelt wurden, sollte in einem nächsten Schritt die Website-Struktur optimiert werden. Hierbei sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:

  • Auf welcher Ebene sind die Top-Seiten? Wichtige Seiten sollten möglichst gut erreichbar sein.
  • Wie viele unique inlinks (interne Links mit einzigartigen Linktexten) zeigen auf sie?
  • URLs welcher Ebene erzielen viele Impressions?
  • Wie viel Traffic erhalten einzelne Seitentypen?
  • Wie abhängig bin ich von meinen Top URLs?
  • Was unterscheidet Seiten mit viel Traffic von denen mit wenig Traffic?

Abschließend ging Stephan noch darauf ein, wie man bereits bestehende Rankings verbessern kann. Hierfür sollten die Keyword-Daten der Google Search Console genutzt und die eigenen Snippets (insbesondere Seitentitel) optimiert werden.

Die wichtigsten Learnings für Shop SEO zusammengefasst:

  • Wofür möchtest du ranken? Und welche Keywords/Seiten gehören dazu?
  • Wird das über die Website-Struktur klar?
  • Optimiere deine Snippets!

Content Marketing: Linkbuilding durch skalierbare Strategien und Prozesse

Dominique Seppelt – Peak Ace AG

In einem sehr fundierten und inhaltsstarken Vortrag zeigte Dominique Seppelt von der Peak Ace AG, wie man erfolgreiche Content Marketing Prozesse gestaltet und skalierbar macht. Die Key Takeaways des Vortrags sind:

  • Für eine integrierte Content Marketing Strategie sollten frühzeitig Synergien zwischen SEO, PR und IT geschaffen werden.
  • Baue keine „One fits all“ Lösungen. Unterschiedliche Zielgruppen verdienen unterschiedliche Formate.
  • Pflege deine Kontakte und stelle Journalisten exklusive Daten zur Verfügung.
  • Automatisiere dein Monitoring und berücksichtige bei der Auswertung Content-Format, Zielgruppe und Industrie.
  • Mehrere KPIs, z.B. auf einer Landingpage, können sich kannibalisieren, weshalb fokussierte Ziele festgelegt werden sollten (z.B. Backlinkaufbau vs. Verkauf).
  • Internationale skalierbare Kampagnen sollten lokalisiert und nicht nur übersetzt werden.

Die Folien zum kompletten Vortrag findet ihr hier:

Der Relevanzfaktor: Der richtige Content für dein Thema

Martin Höllinger – Searchteam Consulting GmbH

Zum Thema Content Marketing lieferte auch Martin Höllinger einen interessanten Vortrag, in dem er verdeutlichte, dass es bei der Content Erstellung stets um den Besucher geht. Google will Suchenden die bestmöglichen Ergebnisse liefern, weshalb Content nicht für Suchmaschinen, sondern für User optimiert werden sollte – also UEO (User Experience Optimization) statt SEO.

In der Praxis stellt klassisches SEO – also die Optimierung von Website Architektur, Struktur der Inhalte, Interne Verlinkung und Speed – daher nur den ersten Schritt dar. Darauf aufbauend muss versucht werden, den User glücklich und bestehenden Content besser zu machen. Hierbei sollte genau untersucht werden, welche Inhalte sich die User der eigenen Website wünschen, und der bestehende Content kontinuierlich überprüft und optimiert werden.

Die richtigen SEO Maßnahmen: Ein Entscheidungsframework für SEOs

Sebastian Erlhofer – mindshape GmbH

Sebastian Erlhofer präsentierte in seinem Vortrag ein Entscheidungsframework, das SEOs dabei helfen soll, die richtigen Maßnahmen für die Suchmaschinenoptimierung ihrer Website abzuleiten. Dabei ging er zunächst auf drei wichtige Rahmenbedingungen bzw. „SEO Gesetzte“ ein:

  • SEO ist unsicher, da man nie weiß, welchen Effekt konkrete Optimierungsmaßnahmen haben werden
  • SEO kostet immer zweimal: einmal bei der Analyse und einmal bei der Optimierung
  • Man hat nie ausreichend Ressourcen (Zeit, Geld, Leute)

Als nächstes beschrieb Sebastian den Workflow für sein SEO-Framework, der in folgende Schritte untergliedert werden kann:

  • Website Bewertung: Der erste Schritt ist die Beurteilung einer Website mithilfe einer SEO Scorecard, in der qualitative und quantitative Bewertungen gebündelt werden.
  • Ziele definieren: Festlegung von Objectives (Wo möchte ich in 3 Monaten sein?) und Key Results (Wie weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin?)
  • Ableitung konkreter Maßnahmen und SEO Prozesse (z.B. Bildoptimierung)
  • Initiativen Planung
  • Reporting & Dokumentation
  • Retrospektive, um Vorgehen und Prozesse kontinuierlich verbessern zu können

Weitere Recaps der OMX und SEOkomm 2018

https://www.tekka.de/2018/11/25/omx-seokomm-2018-recap/
https://www.search-one.de/seokomm/
https://www.xpose360.de/recap-seokomm-2018/
https://www.more-fire.com/blog/seokomm-2018-salzburg-recap/
https://www.sblum.de/seokomm
https://www.omt.de/suchmaschinenoptimierung/seokomm/

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2 Gedanken zu „OMX & SEOkomm 2019 Recap

SEOkomm Recap 2019 - Mario Schwertfeger
28. November 2019 17:19

[…] Recap von Seobility […]

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