Content-Farm

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Was ist eine Content-Farm?

Content Farm
Abbildung: Content Farm - Autor: Seobility - Lizenz: CC BY-SA 4.0

Eine Content-Farm ist eine Website, die große Mengen von qualitativ minderwertigen, oft umgeschriebenen Inhalten veröffentlicht. Die Betreiber verfolgen das Ziel, auf diese Weise so viel Suchmaschinen-Traffic wie möglich auf die Website zu leiten. Content-Farmen generieren ihre Einnahmen über Werbeanzeigen auf ihren Websites. Ihre Gewinne maximieren sie, indem sie den Autoren der Inhalte für ihre Arbeit oft außergewöhnlich niedrige Löhne bezahlen.

Wie eine Content-Farm funktioniert

Aufgabe einer Content-Farm ist es, große Mengen von Inhalten zu einer Reihe von verschiedenen Themenbereichen zu produzieren. Da sie viele Seiten erstellen und diese im Schreibprozess optimieren, ranken Content-Farmen häufig für eine Vielzahl von Keywords. Viele Content-Farmen veröffentlichen zahlreiche Artikel zu einer breiten Palette von Themen, während sich einige andere hingegen nur auf eine bestimmte Branche oder Nische konzentrieren. Die von Content-Farmen veröffentlichten Artikel werden in der Regel von Freiberuflern erstellt. Es kann sich dabei aber auch um aggregierte Inhalte von anderen Websites handeln. Content-Farmen haben den Ruf, den beauftragten Freiberuflern sehr niedrige Preise für die Erstellung der Inhalte zu bezahlen, um rentabel bleiben zu können.

Content-Farmen verdienen ihr Geld über die auf den Seiten geschaltete Werbung. Um gute Renditen erzielen zu können, benötigen sie eine hohe Anzahl von Website-Besuchern. Content-Farmen schnitten früher in Suchmaschinen extrem gut ab. Dies hatte ein großes Durcheinander sowie zahlreiche fast identische Artikel im Ranking zur Folge. Im Februar 2011 kündigte Google jedoch an, den Algorithmus dementsprechend zu ändern, um die Anzahl der qualitativ hochwertigen Suchergebnisse zu erhöhen. [1] Dieses Algorithmus-Update hatte für Content-Farmen gravierende Auswirkungen. Ihre Rankings fielen und die meisten von ihnen verloren einen beträchtlichen Teil des Website-Traffic.

Wann gilt eine Website als Content-Farm?

Im Allgemeinen besteht keine Einigkeit darüber, ab wann genau eine Website als Content-Farm gilt. Valide Anhaltspunkte dafür, dass es sich bei einer Website um eine Content-Farm handeln könnte, wären etwa die folgenden:

  • Eine breit aufgestellte Website, die viele verschiedene, nicht zusammenhängende Themen abdeckt.
  • Die tägliche Veröffentlichung vieler kurzer und qualitativ minderwertiger Artikel.
  • Bei einem Großteil des Inhalts handelt es sich um umgeschriebene Texte, die bereits auf anderen Websites zu lesen sind.
  • Viele Anzeigen auf der Seite, wobei oft keine klare Trennung zwischen dem Inhalt und der Werbung zu erkennen ist.

Der Unterschied zwischen Scraper-Seiten und Content-Farmen

Scraper-Sites sind Websites, die automatisch Inhalte von anderen Websites scrapen und veröffentlichen. Mithilfe einer speziellen Software kopieren diese Seiten den Inhalt direkt, ohne ihn in irgendeiner Weise umzuschreiben. Der Hauptunterschied zwischen diesen Websites und Content-Farmen besteht darin, dass Content-Farmen die Beiträge vor der Veröffentlichung umschreiben oder selbst ausschließlich nicht direkt kopierte minderwertige Artikel erstellen. Scraper-Seiten kopieren den Inhalt eins zu eins und veröffentlichen ihn auf ihrer Seite.

Rechtliche und ethische Bedenken gegenüber Content-Farmen

Zahlreiche Kritiker äußerten in den letzten 10 bis 15 Jahren in Bezug auf Content-Farmen sowohl rechtliche als auch ethische Bedenken. Content-Farmen zahlen oft nur sehr wenig für die von ihnen eingestellten Inhalte. Dementsprechend wird die Unterbezahlung der freiberuflichen Autoren oftmals kritisiert. Ethisch bedenklich ist zudem das Umschreiben bestehender Inhalte, was von einigen Kritikern als Plagiieren betrachtet wird. Geringe Bezahlung und knappe Fristen würden auch dazu führen, dass Autoren ohne erforderliches Wissen oder Erfahrung Beiträge zu einem Thema schreiben, ohne die dargelegten Fakten entsprechend zu prüfen. Dies wiederum würde zur Verbreitung von Fake News und anderer Falschinformationen beitragen.

Zudem wurden rechtliche Bedenken geäußert – insbesondere bei jenen Fällen, bei welchen der Content anderen Inhalten im Internet sehr stark ähnelt. Ob die von Content-Farmen bereitgestellten Inhalte als allgemeines Wissen gelten oder es sich um das geistige Eigentum eines anderen handelt, ist strittig.

Bedeutung für SEO

Content-Farmen schnitten früher im Suchmaschinen-Ranking sehr gut ab, was SEOs und Webmastern Schwierigkeiten bereitete. Heute betrachten Suchmaschinen sie zumeist als Spam, sodass derartige Probleme als weitaus weniger besorgniserregend empfunden werden. Aus der Geschichte lassen sich jedoch einige wichtigen Lehren ziehen. Da Suchmaschinen bemüht sind, ihre Suchergebnisse stetig zu verbessern, gewann einzigartiger, ansprechender und qualitativ hochwertiger Inhalt noch mehr an Bedeutung. In den letzten Jahren entwickelte sich dieser Faktor zu einem zentralen Bestandteil der SEO.

Einzelnachweise

  1. Finding more high-quality sites in search Googleblog. Abgerufen am 18. Januar 2021.

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