Qwant
Qwant ist eine seit dem Jahr 2013 unter gleichnamiger Firmierung betriebene Suchmaschine aus Frankreich. Die Suchmaschine hat sich insbesondere wegen ihrer strengen Anforderungen an den Datenschutz einen Namen gemacht, für die das Unternehmen selbst wirbt. Im Gegensatz zu den konkurrierenden Suchmaschinen sammelt und speichert Qwant keine persönlichen Daten seiner Nutzer. Die Privatsphäre der Nutzer soll so bestmöglich geschützt werden.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung und Entwicklung
Qwant wurde von dem im Jahr 2011 gegründeten französischen Unternehmen Qwant S.A.S. entwickelt und versteht sich selbst nicht als Konkurrenz zu Google, sondern vielmehr als Alternative hierzu. Die Gründer des Unternehmens, die Software-Entwickler Jean Manuel Rozan und Eric Leandri, haben bei der Entwicklung insbesondere den Datenschutz und die Privatsphäre der Nutzer in den Vordergrund gestellt. Grund hierfür dürften die in den letzten Jahren durch Edward Snowden aufgedeckten NSA Spionageaktivitäten gegenüber privaten Internetnutzern gewesen sein und die immer mehr in die Kritik geratene Datensammelwut anderer Suchmaschinen. Während Qwant in Frankreich bereits im Juli 2013 an den Start ging, ist die deutsche Version erst seit März 2014 verfügbar. Der Umsatz von Qwant betrug im Jahr 2013 etwa 5 Millionen Euro. Der Umsatz wird zum größten Teil mit dem Verkauf von Software an Firmen und Werbelinks erwirtschaftet, bei denen Qwant einen Anteil hält. Die Suchmaschine verzeichnet täglich 507 Millionen Suchanfragen von 8,8 Millionen Nutzern. Die Verweildauer soll bei 5 Minuten liegen und die Zahl der wiederkehrenden Nutzer bei 60%. Bei der Vorstellung von Qwant in Deutschland im März 2014 kündigten die Gründer eine Kooperation mit den Internetpionieren TripAdvisor und Firefox an. Hierdurch werden zum einen in den Suchergebnissen künftig Bilder, Rezensionen und Bewertungen von Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten angezeigt. Zum anderen wird die Qwant App zukünftig in das mobile Betriebssystem Firefox OS integriert.
Funktionsweise
Wie bei anderen Suchmaschinen auch können die Nutzer von Qwant auf der Startseite einen bestimmten Suchbegriff in die dafür vorgesehene Suchmaske eingeben. Die Ergebnisse werden sodann in 5 unterschiedlichen Kategorien aufgelistet: Netz, Nachrichten, Qnowledge Graph, Sozial und Einkaufen. Die Ergebnisse in den jeweiligen Bereichen werden als Links dargestellt und lassen sich wie gewohnt anklicken. Die Ergebnisse in der Kategorie „Netz“ lassen sich dabei am ehesten mit Google vergleichen, obgleich diese nicht annähernd so zahlreich sind. Dies ist auch gleichzeitig einer der größten Nachteile von Qwant. Da Quant nach eigenen Angaben keine Nutzerprofile anlegt, soll jede Anfrage unabhängig vom Nutzer beantwortet werden. Andere Suchmaschinen wie beispielsweise Google liefern personalisierte Ergebnisse, welche abhängig vom Standort und den gesammelten Informationen aus sozialen Netzwerken wie Google+ oder Facebook sind. Technisch hingegen basiert Qwant auf der Suchmaschine Bing von Microsoft.
Kritik
Qwant behauptet von sich selbst, keine Tracking-Programme zu verwenden und keine Profile der Nutzer anzulegen. Tatsächlich wird jedoch der Nutzer von Qwant mit dem freien Analyse-Tool Piwik getrackt. Dieses Tool lässt sich erst durch einen entsprechenden Klick im Untermenü „Vertraulichkeit“ ausschalten. Gemäß den rechtlichen Hinweisen von Qwant wird zudem bei einem Besuch der Webseite automatisch ein Cookie im Browser gespeichert.
Qwant und SEO
Für den Bereich Suchmaschinenoptimierung spielt Qwant nur eine untergeordnete Rolle. Dies hängt zum einen mit der bislang geringen Anzahl der Nutzer zusammen, welche zudem überwiegend aus Frankreich stammen. Je mehr Marktanteile eine Suchmaschine hat, desto interessanter ist diese für die Suchmaschinenoptimierung. Zum anderen wird die Suchmaschinenoptimierung aufgrund des strengeren Datenschutzes erschwert, denn für die individuelle Optimierung einer Webseite sind statistische Daten der Besucher unabdingbar.