ROI (Return on Investment)

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Definition

ROI (Return on Investment) ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, mit der das Verhältnis zwischen einer Investition und dem Gewinn aus dieser Investition berechnet wird. Im Deutschen wird der ROI oft Kapital- oder Anlagerendite genannt. Zurückgeführt wird der Begriff auf den US-Geschäftsmann Donaldson Brown, der die Formel 1919 entwickelte, um zu berechnen, wie erfolgreich eine Investition abschnitt. Angegeben wird der Return on Investment in Prozent.

Formeln zur Berechnung des ROI

Return on Investment
Abbildung: ROI - Autor: Seobility - Lizenz: CC BY-SA 4.0

In seiner einfachsten Art wird der Return on Investment durch das Dividieren von Gewinn durch das eingesetzte Kapital berechnet:

ROI

Bei beispielsweise 100€ Gewinn auf 500€ Investition ergibt sich so ein ROI von 20%.

Um mehr Faktoren in die Berechnung zu integrieren und dadurch das Ergebnis aussagekräftiger zu machen, wird üblicherweise eine differenziertere Formel für den Return on Investment genutzt. Dabei werden Umsatzrendite und Kapitalumschlag miteinander multipliziert. Die Umsatzrendite ist das Ergebnis von Gewinn durch Umsatz. Der Kapitalumschlag wiederum berechnet sich aus dem Verhältnis von Umsatz zu Gesamtkapital.

differenzierter ROI

Ein Beispiel: In der zu beobachtenden Geschäftsperiode wurden aus 500€ Umsatz 100€ Gewinn erwirtschaftet. Die Umsatzrendite beträgt also 100/500 = 0,2. Zudem wird der Umsatz von 500€ durch das eigentliche Gesamtkapital von beispielsweise 10.000€ geteilt. Der Kapitalumschlag beträgt somit 500/10.000 = 0,05. Damit ergibt sich ein ROI von 0,2*0,05 = 1%.

Die Berücksichtigung des Gesamtkapitals über den Kapitalumschlag ist für den ROI wesentlich, da sich daraus die tatsächliche Rendite ergibt und ungenutztes Kapital auf das Ergebnis negativ durchschlägt. Grundsätzlich bedeutet ein Wert von 0% für den Return on Investment Stillstand, bei negativen Ergebnissen werden Verluste gemacht und Pluswerte beschreiben den erwirtschafteten Gewinn im definierten Zeitraum auf die Investition unter Miteinbeziehen des Gesamtkapitals.

Welchen Nutzen bringt die Berechnung des ROI?

Die Formeln für den Return on Investment können generell auf jegliche Art von Investition angewandt werden. Sie erlauben beispielsweise die Beurteilung der Effizienz von Anlagestrategien auf dem Aktienmarkt, von Werbekampagnen, von Investitionen in neue Maschinen zur Produktherstellung oder der Miete repräsentativer Büroräume für Dienstleister. Der ROI beschreibt dabei, welche Strategien sich tatsächlich auszahlen.

Da die Buchhaltung die für den ROI benötigten Kennzahlen ohnehin bereithält, ist die Berechnung mit fast keinem zusätzlichen Aufwand verbunden.

Ein weiterer großer Vorteil des ROI ist dessen Skalierbarkeit auf selbst definierte Zeiträume. In diesem Zusammenhang kann die konsequente Berücksichtigung des Return on Investment davor schützen, sich in eine Investition zu verrennen, die die in ihrer Rendite gesetzte Ziele nicht erreicht.

Limitationen bei der Interpretation

Der ROI ist durch einige Faktoren limitiert. Das größte Problem beim ROI stellt die Tatsache dar, dass sich er nur auf die Vergangenheit bezieht. So werden etwa mögliche Unterschiede zwischen dem Bilanzwert von Wirtschaftsgütern und ihrem tatsächlichen Wert nicht berücksichtigt. Auch indirekte Auswirkungen einer Investition kann die Formel des Return on Investment nicht abbilden: Wenn beispielsweise durch Marketing für ein bestimmtes Produkt die Beliebtheit einer Marke und damit anderer Produkte beeinflusst wird, zeigt der ROI dies nicht. Ein weiteres Problem: Der ROI erlaubt es nicht, künftige Risiken in die Kalkulation einfließen zu lassen.

ROI im Marketing: ROMI und ROAS

Im Marketing werden zwei eng mit dem Return on Investment verwandte Formeln verwendet, um die Effizienz von Marketingmaßnahmen zu berechnen. ROMI (Return On Marketing Investment) und ROAS (Return On Advertising Spend) geben Auskunft darüber, wie sich Marketingausgaben auf den Gewinn auswirken. Diese Kennzahlen können durch Analysetools gepaart mit eigenen Erkenntnisse im Unternehmen ermittelt werden.

Der ROMI dient zur Berechnung der Effizienz einer Marketingkampagne. Ein Beispiel: 500€ Investition in Online-Anzeigen führen zu 5000€ Umsatz. Neben den Werbekosten sind die Ausgaben für die Herstellung eines Produkts oder die Bereitstellung einer Dienstleistung zu berücksichtigen. Der ROMI ergibt sich dann aus folgender Formel:

ROMI

5000€ Umsatz - 500€ Werbekosten - 2000€ Produktkosten = 2500€ Gewinn.

Dieser durch die Werbekosten von 500€ geteilt ergibt einen ROMI von 5, also ein positives Ergebnis.

Der ROAS ist eine vereinfachte Formel des ROMI und errechnet sich aus dem Verhältnis von Umsatz zu Werbekosten:

ROAS

Beim oben verwendeten Beispiel beträgt der ROAS (5000/500) demnach 10. Sowohl ROMI als auch ROAS eignen sich, um Aussagen darüber zu treffen, ob eine Investition im Marketing Wirkung zeigt. Während der ROAS nur den erzielten Umsatz berücksichtigt, ist der ROMI, aufgrund der Fokussierung auf tatsächlichen Gewinn, die Kennzahl, die näher mit dem allgemeinen ROI verwandt ist.

Sowohl für ROMI als auch ROAS existieren teils unterschiedliche Formeln, weil die vergleichsweise jungen Kennzahlen bisher von der Wirtschaftswissenschaft nicht abschließend allgemeingültig definiert wurden. Obwohl sie den Kapitalumschlag nicht in ihre Ergebnisse miteinbeziehen, sind sie aber effiziente Richtwerte, um den Erfolg oder Misserfolg von Marketing Investitionen zu messen. Wie beim ROI selbst empfiehlt sich, neben ROMI und ROAS weitere Methoden zur Optimierung der unternehmerischen Strategie auch in Hinsicht auf das Marketing zu nutzen.

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